Fahrtraining am Anneau du Rhin in Frankreich
Am 11.7.07 habe ich an einem von der MO (auf
Mo-InTeam klicken) organisierten Fahrtraining auf der Rennstrecke Anneau du Rhin (AdR / Rheinring) in
Frankreich teilgenommen.
Kurzfassung: Geil wars.
Langfassung: Nach reiflicher Überlegung ob man sowas mit einer alten TR1
überhaupt machen kann, habe ich mich halt mal zu einem mir einfach
erscheinenden eintägigen Training angemeldet. Der AdR wurde mir als relativ
einfacher Kurs beschrieben, und zum einfach mal gucken wie sowas abgeht wirds
wohl reichen. Unprobiert schmeckt halt so gut wie garnicht.
Ausserdem ist die TR soweit es mit einfachen Mitteln geht, schwer
modifiziert[tm]: Straffere Gabelfedern, Stahlflexleitungen, andere Bremspumpe,
gute Beläge, 18" Vorderrad statt 19", breiter flacher Lenker, Gabel
durchgesteckt, Heck leicht angehoben, und vermutlich das wichtigste: Gute
Reifen, hier ein Satz Bridgestone BT45. Die Fussrasten habe ich auch mal
höhergelegt, und den Hauptständer hatte ich flugs noch abgeschraubt. So wird
aus dem fast schon chopperähnlichen Mopped immerhin eines, mit dem ich im
Strassenverkehr schon genug Flens sammeln konnte (ich weiss, das ist nicht
schwer...) und durchaus mit dem einen oder anderen Fahrer auf seinem Wetzhobel
mithalten kann.
Als absoluter Laie fehlt mir natürlich jede Ausrüstung, und so bin ich
einfach am Tag vorher mit dem Mopped da runter gefahren. Kumpel Sven guckte
wohl etwas sparsam, er hatte wohl Bedenken wie ich wieder heimkomme, und
ermahnte mich mit den Strassenreifen langsam zu machen, nicht dass die zu
heiss würden und wegschmierten. Vorweg: Es ist auch gutgegangen... ;-)
Leider war die Anfahrt durch Pfälzer Wald und Vogesen verregnet (Hagel! am
Johanniskreuz), so dass ich ab Haguenau das meiste auf der Bahn gefahren bin.
In Breisach im Adler eingecheckt, und noch flugs rüber zum Ring zur Anmeldung.
Dort gurkten jede Menge Schweizer mit Supersportlern rum, dass mir schon wieder
mulmig wurde. ;-) Naja, jetzt muss ich da durch. Also zurück in den Adler, was
essen und trinken und früh ins Bett, 08:30 gehts morgen los.
Am Mittwoch dann um 7 Uhr aufgestanden und gefrühstückt, und aufi gehts. Bei
der Einfahrt ins Fahrerlager Erleichterung, es gibt noch mehr Alteisen und
"Tourenschwuchteln" z.B. auf einer Katana oder XJR. Zuerst Fahrerbesprechung,
die Flaggen werden erläutert und wie man sich auf der "Renne" verhält. Spiegel
und Lampen werden abgebaut oder abgeklebt, was hinten ist interessiert nicht.
Jeder kümmert sich um sich selbst. Gas ist rechts. ;-) Nein, letzteres wurde
nicht empfohlen, es wurde gemahnt langsam anzufangen und nicht zu stürzen.
Hat nicht bei allen was genützt, einer der Instruktoren ist selbst abgeflogen...
Die Fahrer waren in drei Gruppen eingeteilt, schnell(rot), mittel(grün) und
langsam (gelb). Ab 9 Uhr wurde gefahren, erst rot, dann grün, dann gelb,
jeweils 15 Minuten mit 5 Minuten Pause. Ein oder zwei Instruktoren fuhren
jeweils mit, um zunächst ein langsames Tempo vorzugeben damit man die Strecke
kennenlernt, später fuhren die raus oder einfach so mittendrin mit und jeder
konnte für sich fahren. Man konnte auch einen der Instruktoren bitten, speziell
mit einem mitzufahren und sich eine Linie vorfahren lassen. Ausserdem gab
es einen Fahrwerksspezialisten von dem man sich sein Fahrwerk überprüfen und
einstellen lassen konnte. Viele hatten es zu hart und die Dämpfung zu doll
zugedreht...
Leider war die Strecke morgens noch nass, als wir mit der gelben Gruppe als
Dritte drankamen, wurde sie gegen Ende unseres Turns endlich langsam trocken.
Der erste Turn war aber natürlich nur zum kennenlernen, und beim zweiten setzte
nach 2 Runden schon wieder Regen ein. Beim dritten vor der Mittagspause
plästerte es wie blöd, und ich bin entnervt nach der ersten Runde rausgefahren.
Hatte keine Lust mir die Lederkombi durchzuweichen und den ganzen Tag in
nassen Klamotten rumzustehen...
So wird das wohl nix werden, mit dem Angstrand abfahren... ;-) Immerhin
konnte man schonmal merken, dass Rennstrecke fahren auch mit dem alten Mopped
zumindest in der langsamen Gruppe nicht wehtut. Geradeaus blasen die Sportler
an einem vorbei, aber im Kurvengeschlängel kommt man mit und überholt sogar den
einen oder anderen. In der Mittagspause kam ein Pizzawagen auf den Platz, bei
dem es Pizza (siehe da! ;-)) und Flammkuchen gab. Lecker. Für Kaffe, Wasser und
Apfelschorle war von der Mo aus den ganzen Tag gesorgt und im Preis (145 EUR)
enthalten.
Nach Mittag wurde es dann nur gut. Die Strecke war abgetrocknet, die Sonne
schien, und im ersten und zweiten Turn nach Mittag fing es richtig an Spass zu
machen. Die Kurven gehen meistens rechts herum, und rechts ist der Angstrand an
den Reifen wirklich weg. Das ist bei den schmalen Reifen mit der weit
rumgezogenen Lauffläche schon schwer. Links herum liegt mir nicht so sehr, da
ist noch ein kleiner Rand zu sehen. Es macht wirklich Spass in die Kurven
reinzufahren und zu wissen, dass da kein Bus/Trecker/Depp/Sandhaufen/Kuhschiss
oder wasauchimmer steht/liegt, der Kurvenverlauf ist bekannt und man verliert
wirklich Schräglagenangst. Mit Svens mahnenden Worten im Hinterkopf war ich
beim Rausbeschleunigen vermutlich wesentlich langsamer als möglich gewesen
wäre, aber es reichte z.B. um einen wild Hangoff übenden R6ler herzubrennen.
Die Reifen bekamen richtige Gummiwürste, wie bei den Grossen. ;-)
Geil! :-)
Nach dem zweiten Turn kam ein Instruktor zu mir und meinte: "Du fährst aber
gut mit dem Ding, mehr geht da wohl nicht mehr!" Ich: "Keine Ahnung was noch
ginge, ich mache sowas zum ersten Mal." Er: "Tatsächlich, Du bist ja ein
Naturtalent." Dann zu einem Kollegen: "Gib dem ein aktuelles Gerät und der ist
eine Waffe!" Ich schäme mich ja fast ob soviel des Lobs, aber es war so.
Vielleicht wollte er mich auch veräppeln. ;-)
Beim dritten Turn nachmittags schiffte es dann schon wieder, und nachdem ich
auch noch gerutscht bin habe ich es lieber sein gelassen. Man soll ja die
letzte Runde eh nicht fahren, und ich wollte ja noch heil heimkommen.
Allerdings habe ich nochmal in Breisach übernachtet und bin am nächsten Tag
entspannt durch die Rheinebene (wollte über Colmar in die Vogesen aber da
schiffte es immer noch. War da schonmal jemand im trockenen?) und den Pfälzer
Wald heimgeschwuchtelt. Irgendwie macht Strasse fahren jetzt keinen Spass
mehr... Schnell darf man eh kaum, und man weiss halt nie was einem gerade
wieder entgegenkommt.
Fazit: Absolut empfehlenswert sowas, eigentlich auch für Leute ohne grosse
Rennambitionen. Der AdR ist eine einfache Strecke ohne hinterhältige Kuppen und
blinde Ecken, topfeben und leicht zu fahren. Organisation und Verpflegung waren
gut, man lernt ein paar Leute kennen, und kann einfach mal entspannt fahren
und probieren. Ich überlege schon, einen Anhänger fürs Auto zu kaufen und die
TR als Rennerle umzubauen oder sonst irgend einen ollen Wetzhobel dafür zu
kaufen. Einziger Malus: Ich habe mich vorab beim Forum auf der Webseite des
Mo-Inteams angemeldet aber mein Account wurde nie freigeschaltet. Da guckt
scheinbar nie jemand drauf...
Unten noch ein paar Bilder. Ach ja, es war auch ein Fotograf dabei von dem
man anschliessend die Bilder kaufen kann, im Moment sind die auf sportpicture.de zu sehen. Bei "MO
InTeam Fahrtraining Rheinring, 11. Juli 2007" den Link "Gruppe Gelb, #1 - #34"
anklicken, mich gibts gleich auf der ersten Seiten, mit der Nummer 19. Habe mir
zwei/drei Bilder bestellt, die ich hier auch noch einfügen werde.
Spiegel ab und 'n bisschen Tape, fertig ist der Renner!
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Mit richtiger Startnummer! ;-)
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Teil des Fahrerlagers
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Vor der Box linke Seite. MO-Bus
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Vor der Box rechte Seite. Michelin-Reifendienst.
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Einfahrt in die Strecke. Brüllrohre und Rechtsabbiegen verboten.
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Noch mehr Leute und Moppeds vor der Box
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Blick auf die Strecke
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Es war noch ein Alteisen dabei, eine Katana.
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Vom Fahrerlager Richtung Boxen/Einfahrt
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In der schnellen Gruppe siehts teilweise profimässig aus...
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Ein Bugatti stand rum. Jemand sagte was von 1.000 PS und einer Million EUR... Fährt aber auch nur. ;-)
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Die Fahrer bestaunen ihre Fotos aufm Laptop
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Leider regnete es mehrmals an dem Tag.
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Ganz schön schräg... ;-)
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Geil wars. Sagte ich das schon?
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| Hoam ]